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Montagsfrage

Montagsfrage: Der Pile of Luck oder auch Der SuB

Mehrere Bücher und Comics nebeneinander

Im Rahmen der Montagsfrage stellt Antonia von Lauter & Leise die Frage:

Wie sieht eigentlich euer SuB aus? (Und versucht ihr ihm momentan entgegenzuwirken?)

Mit SuB ist hier der Stapel ungelesener Bücher gemeint, der bei vielen schon lange kein Stapel mehr ist, sondern eher ein Regalfach, ein ganzes Regal, eine Wand, ein Raum oder sogar ein ganzes Haus (kein Scherz: Ich kenne jemanden, der ein separates Haus für seine Comic- und Nerdsammlung hat – ob alles ungelesen ist, weiß ich aber nicht). Auch ich habe einen SuB, allerdings ist dies niemals ein einziger Stapel. Ich habe meine ungelesenen Bücher inmitten meiner gelesenen Bücher. In meinen Bücherregalen sind die ungelesenen Titel sogar in der Mehrheit. Das liegt ganz einfach daran, dass ich Bücher häufig nach dem Lesen auch direkt aussortiere.

Besonders liebgewonnene werden zu Residenten, darunter sind zum Beispiel illustrierte Bücher, Bücher, die ich anderen leihen möchte (auch wenn das für euch vielleicht schräg klingt – tut es das?), Bücher, in die ich wieder reinschauen möchte. Nur selten lese ich Bücher ein zweites Mal, ich brauche einfach ständig neue Reize. Gerne lese ich aber immer wieder kurze Stellen, dafür ist es dann gut, sie in meiner Nähe zu haben.

Mehr über meine Eigenarten beim Lesen, Weitergeben und Aufbewahren von Büchern habe ich im Startbeitrag meiner Reise durchs Bücherregal erzählt.

Pläne GEGEN den SuB?

Meinem SuB entgegenwirken möchte ich gar nicht. Ich mag es stets eine große Auswahl an Literatur (um mich) zu haben, und im Rahmen meiner oben genannten Reise kann ich all den Regalbewohnerinnen begegnen. Sie anfassen, beschnuppern, in ihnen blättern, mich an Zeilen erinnern und auch daran, wie sie zu mir gefunden haben. Und ich kann sie lesen. Ihren Inhalt in mich aufnehmen, ihnen zuhören, wenn sie in mir etwas bewegen. Wundervoll. Ich habe neulich wieder festgestellt, wie gerne ich auch einfach mal nur da sitze und mein volles Regal in mich aufsauge. Aus den Fächern fließt dann Energie, lädt mich auf. Und das sogar ganz ohne zu lesen. Auch das geht und bestimmt kennt ihr dieses Gefühl auch. Buchliebhaber*innen sind, glaube ich, einfach so.

Pläne MIT dem SuB!

Da schmiede ich lieber Pläne, wie ich mit meinem SuB umgehe. Wie ich ihn sortiere, manchmal verstecke (vor wem eigentlich?), ihn durchsortiere, verkleinere und vergrößere. Alles was geht. Und da geht so einiges. Von dem Gefühl meine ungelesenen Bücher könnten mich stressen, mir ein schlechtes Gefühl vermitteln und mich unter Druck setzen habe ich mich vor Jahren verabschiedet. Ich genieße lieber, dass er da ist – der Stapel.

Wenn es um Comics geht, wird übrigens oft von einem SuC gesprochen (siehe auch Arianes Antwort auf diese Montagsfrage) oder auch von einem Pile of Shame. Für mich ist das aber viel eher ein Pile of Luck, warum sollte ich mich schämen? Ja, aus Spaß, klar, aber wirklich schämen? Nee, das passt überhaupt nicht. Ungelesene Comics und andere Bücher machen mich glücklich, schließlich freue ich mich, dass sie da sind. Da gibt es keinen Grund sich zu schämen. Lasst euch bloß nichts einreden und freut euch über die tollen Sachen. Wenn euch euer SuB aber wirklich stresst, dann tut etwas dagegen, das wäre ja sonst furchtbar kontraproduktiv.

Frau vor Bücherregal

Entspannt euch (wenn ihr nicht schon entspannt seid) und genießt eure Bücher und Comics (Literatur halt …)! Lasst euch nicht runterziehen von eurem SuB, eurem SuC, eurem Pile of whatever.
Und es kann gar nicht oft genug irgendwo stehen:

Lesen ist kein Wettbewerb.
Nicht jede Story muss von DIR gemocht werden.
Nicht jedes Buch muss (von dir) gelesen werden.
Hab‘ kein schlechtes Gewissen, das ist Zeitverschwendung.


Klappt es? Seid ihr schon tiefenentspannt? :D
Erzählt mir davon in den Kommentaren, ich freue mich auf euch!


Weitere Antworten von Bloggerkolleg*innen auf die 86. Ausgabe der Montagsfrage findet ihr im Blogbeitrag auf Lauter & Leise (Link).

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14 Comments

  • Nenatie
    21. Juni 2020 at 21:00

    Hallo Sandra,
    ich mag deine Sicht auf den SuB sehr :) Zugegeben, zwischenzeitlich haben mich die ungelsenen Bücher die ich zu Hause habe auch gestresst. Aber dann habe ich mich gefragt: Warum überhaupt? Es ist doch schön immer Auswahl zu haben.
    Ein eigenes Haus für Bücher und Comics? Ich bin ja jetzt echt neidisch, ich finde aktuell nicht mal eine passende Wohnung oder ein Haus für mich und meine Bücher…
    Finde es auch sehr schön dass du auch manchmal nur einzelne Stellen von Büchern nochmal liest und nicht das ganze Buch. Das mache ich auch ab und an, es gibt ein paar Büchestellen die ich immer wieder lesen kann. Ich lese aber auch Lieblingsbücher mehr als einmal und dann komplett.

    LG

    Reply
    • booknapping
      23. Juni 2020 at 12:31

      Hi :-)
      Sich nicht stressen zu lassen und den Vorrat zu genießen ist auch der einzige Weg, damit Frieden zu schließen, denke ich :-D
      Für deine Wohnungs-/Haussuche drücke ich dir ganz fest die Daumen. Und ehrlich gesagt … schlummern einige meiner Schätze auch noch im Keller, in Kartons. Das sind die, von denen ich mich noch nicht trennen mag, die aber größtenteils auch ungelesen sind.

      Ich wünsche dir einen schönen Tag
      Liebe Grüße
      Sandra

      Reply
  • Ninespo
    21. Juni 2020 at 09:30

    Hallo Sandra,

    ich finde deine Sicht des SuBs unwahrscheinlich entspannend. Bei mir hat’s also gewirkt ;) Ich selbst habe einen ziemlich großen TBR-Stapel, der sich auf ein gesamtes Billy-Regal sowie zwei Regalbretter in einem weiteren beschränkt. Es warten super viele tolle Geschichten auf mich, die entdeckt, geliebt und gelesen werden wollen. Stellenweise macht mir das ein wenig Druck – immer dann, wenn ich mich nicht entscheiden kann, welches großartige Buch ist als nächstes lesen soll. Ab und zu habe ich auch ein schlechtes Gewissen, wenn ich wieder massig neue Bücher kaufe (was in den letzten Monaten echt häufig vorkam). Andererseits ist Lesen meine Leidenschaft, mein Hobby und deswegen sollte ich auch kein schlechtes Gewissen haben, wenn ich Bücher kaufe.

    Was das Aussortieren angeht, bin ich mittlerweile auch ziemlich rigoros. Was mich nicht enorm begeistert hat oder was ich nicht noch mal lesen würde (ich lese Bücher mehrfach), kommt weg. Andere Menschen können sich vermutlich viel mehr über diese Bücher freuen, als ich.

    Liebe Grüße
    Nina

    Reply
    • booknapping
      21. Juni 2020 at 09:52

      Hi Nina,
      freut mich, mich entspannt es auch, das von dir zu lesen :-D
      Deine ungelesenen Bücher machen dann ja auch einen recht großen Teil aus und ich kenne dieses „schlechte Gewissen“ natürlich auch. Einerseits möchte ich meinen kleinen Buchhandel hier unterstützen, andererseits ergibt es einfach keinen Sinn, etwas Neues zu kaufen. Klassische Zwickmühle …
      Das Schwierigste am Aussortieren ist immer das WOHIN. Wie geht es dir damit?
      Liebe Grüße
      Sandra

      Reply
  • Tina
    20. Juni 2020 at 12:04

    Liebe Sandra,

    ooooommmmm, der Pile of luck – für mich eine völlig neue Begriffskombi, aber mir gefällts. Ich stelle oft zum Anfang vom neuen Jahr Pläne für den SUB-Abbau auf. Naja, eigentlich Ideen und spätestens nach der ersten Jahreshälfte sind die über Bord geworfen. Wie jetzt. *lach
    Ich gehe da entspannt ran und freue mich auf jedes Buch. Vielleicht mache ich wieder was 2021 ;-)

    Liebe Grüße
    Tina

    Reply
    • booknapping
      21. Juni 2020 at 09:49

      Hi Tina,
      solange du einen Weg gefunden hast, passt alles, finde ich :-D Auch das „über Bord werfen“. Ich stecke mir gerne hohe Ziele, wenn aber absehbar ist, dass ich sie eh nicht schaffen kann, akzeptiere ich es. Vorher allerdings mache ich mir selbst Druck (das sollte ich lassen).
      Viel Spaß mit deinem SUB und einen schönen Tag.
      Liebe Grüße
      Sandra

      Reply
  • Jürgen Splet
    16. Juni 2020 at 14:40

    Bücher… eine nendliche Geschichte, seit ich lesen kann – und ich habe noch viele Bücher in Druck-Kurrentschrift gelsen, weil es sie einfach gab und ich sie lesen wollte!
    Wir warne zu viert auf 49m² – da lernst schlichten…
    Jetzt habe ich sehr viel Platz – und dementsprechend nicht mehr den Druck, aussortieren zu müssen – woraus resultiert, dass ich derzeit beim schreiben dieser Zeilen von drei Bücherregalwänden umgeben bin, derenInhalt mich zum Großteil alleine durch seine Anwesenheit erfreut, auch wenn ich gut 80% noch nicht – und wahrscheinlich auch nie – lesen werde. Früher hatte ich keinen Fernseher und auch kein Internet – jetzt gibt es ene Reihe von hervorragenden Doku-Sendern – speziell Geographie und Geschichte haben mich da sehr in ihrem Bann, US-Serien etc. kenne ich oft nicht mal dem Namen nach :-)
    Und natürlich Perry Rhodan – derzeit bereits über 3000 Hefte – ich bin bei Band 200 eingestiegen… Das ist auch eine Menge Lesestoff bei im Schnitt 60 Seiten pro Woche – relativ eng beschrieben bzw bedruckt.
    Dann gibt´s noch im Erdgeschoß das „Archiv“ mit mehreren Regalen voller Motor-Literatur, meist mittlerweile hist. Druckwerke, Magazine usw… Man hat nur ein Leben, und zumindest für mich ist es zu kurz, um all das zu lesen und zu verarbeiten, was hier noch rumsteht.. Meine Tochter tut mir ein wenig leid, wenn sie nach mir klar Schiff machen muß… :-)
    Aber sie erbt auch sonst genügend, also hält sich das schlechte Gewissen in Grenzen! Und ich hoffe noch lange auf die Leistung meiner Augen – Hörbücher sind nicht meine Welt!

    Reply
    • booknapping
      16. Juni 2020 at 18:55

      Hi Jürgen,
      oha – zu viert auf 49m² – das ist sportlich und ich kann gut verstehen, was du über den späteren Bücherzuwachs schreibst. Die Dinger vermehren sich aber auch fast von selbst :-D
      Vielleicht entlastest du deine erbende Tochter ja doch nochmal ein wenig und trennst dich von alten Magazinen oder sonstigem. Mich zumindest überkommt immer mal wieder so eine Aussortierwut. Meist aber nutze ich den gewonnenen Platz dann für neue Werke aus Papier :D
      Und ja – die Sehkraft ist sehr wertvoll, ich habe mittlerweile vier Brillen *lach* Normal, Sonne, Lesen, Bildschirm.

      Liebe Grüße
      Sandra

      Reply
  • Buchperlenblog
    16. Juni 2020 at 09:19

    Liebe Sandra!
    Ich kann dir nur aus vollstem Herzen zustimmen: Man sollte sich niemals für seine Lese- und Sammelleidenschaft bei Büchern schämen müssen. ♥ Ich sammle auch viel und gern, ich versuche aber auch hin und wieder dem ganzen entgegenzuwirken. Nicht, weil mich mein SuB erschlagen würde, aber einfach weil ich vor lauter Sammeln manchmal das Wiederentdecken des vorhandenen vernachlässige. Ich hab gern eine große Auswahl um mich herum, und indem ich mir bewusst Lesezeit für die älteren Schätze schaffe, werde ich hoffentlich meinem SuB auch gerecht. Schließlich will ich ja nicht nur sammeln, sondern auch lesen. :D

    Alles Liebe!
    Gabriela

    Reply
    • booknapping
      16. Juni 2020 at 18:50

      Liebe Gabriela,
      du bist mit deinem Entgegenwirken auch echt erfolgreich, wenn ich sehe, was du so liest :-) Finde ich super und du hast absolut recht, es ist so ungerecht, wenn wir die bereits in den Regalen wohnenden Exemplare vernachlässigen.
      LG
      Sandra :-*

      Reply
  • Metmaedl
    15. Juni 2020 at 21:06

    Mein SuB ist eher ein niedliches SüBBchen, aber genau so mag ich ihn. Bei mehr ungelesenen Büchern fühle ich mich persönlich gestresst. Was wenn ich sie in einem Jahr gar nicht mehr lesen möchte? Sehr cool, das du dieses Gefühl überwunden hast!

    Reply
    • booknapping
      15. Juni 2020 at 21:15

      Ich bin ja trotzdem neidisch, wenn jemand so diszipliniert ist. Ich habe es aber aufgegeben, darauf hinzuarbeiten und da war es einfacher mich mit dem Gefühl zu versöhnen :D
      LG
      Sandra

      Reply
  • Ariane
    15. Juni 2020 at 20:45

    Ohmmmm lesen ist kein Wettbewerb. Ich genieße meine Stapel, Boxen und Regele.
    Vielleicht schnüffel ich auch noch ein bisschen an den frischen Comics 😁

    Reply
    • booknapping
      15. Juni 2020 at 21:14

      Spürnase ;-) Ich gehe auch gleich noch schnüffeln.

      Reply

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