Was soll ich sagen … wie bin ich zu diesem Buch gekommen? So richtig passt es nicht in mein sonstiges Leseportfolio? Bilder sind auch keine drin. Ehrlich gesagt, mochte ich das Cover, die versprochene Leichtigkeit. Ich hatte Lust auf etwas, das mich zum Lachen bringt. Und außerdem mag ich Cornwalls Landschaften. Ich war noch nie dort, jedoch habe ich Verwandtschaft in Devon und meine Neugier auf einen Besuch im Südwesten Englands ist nach der Lektüre nochmals gestiegen. Ich bin gerne flexibel in der Wahl meines Lesestoffes und so kam ich schließlich zu Stephnie Linnhes „Cornwall mit Käthe“.
Inhalt
Mit ihren 28 Jahren ist Juna deutlich zu jung für eine Bustour durchs südwestliche England. Weder sind die berüchtigten Kitschromane Rosamunde Pilchers nach ihrem Geschmack, noch hat sie einen besonderen Hang zu älteren Menschen. Als sich jedoch die Suche nach einem Urlaubspartner als erfolglos und geradezu frustrierend herausstellt, gibt sie ihrer Freundin Gabs nach und bucht eine 7-tägige Busreise mit Kurfürst-Reisen durch Cornwall. So befindet sich die junge Single-Frau bei Reiseantritt schon bald in einem Kleinbus mit allein und in Pärchen reisenden Rentnern, einem cholerischen Busfahrer und dem überaus attraktiven Reiseleiter Fabio auf dem Weg von Deutschland nach Cornwall …
Meine Meinung zum Roman
Fast (!) hätte ich das Buch abgebrochen. Aber irgendetwas hat mich ständig an den Seiten gehalten. Bis es dann zu dem Punkt kam, dass ich es gar nicht mehr aus der Hand legen wollte. Aber fangen wir vorne an.
Eingangs stellt sich die Protagonistin von einer Seite dar, die mir absolut nicht gefiel. Ich wollte einfach nichts über eine erfolgreiche junge Single-Frau lesen, die mir oberflächlich und auch etwas arrogant erschien, außerdem einen Zwang hatte, alles und vermutlich auch jeden zu organisieren. Eine völlig durchgeplante und irgendwie auch hilflos wirkende Yuppie-Frau, die auf der Suche nach einem Mann war. Nervig. Und jemand, dem ich im normalen Leben aus dem Weg gehen würde.
Dann aber kam Käthe, Junas Sitznachbarin und all die anderen mehr oder weniger rüstigen Rentner, die zusammen mit Juna ihre Bustour mit Kurfürst-Reisen antraten. Zwar entwickelte sich die Story derart, dass ich meinte, nach den ersten knapp 50 Seiten bereits das Ende zu kennen, dann aber schaffte die Handlung mich doch noch zu überraschen. Und – was besonders schön war – mich zu amüsieren. Dem kitschigen Happy End konnte ich nicht entgehen und tatsächlich endete der Roman wie ich nach so wenigen Seiten schon geahnt hatte, jedoch kam es unterwegs noch zu einigen Verstrickungen und besonders die Rentner wuchsen mir immer mehr ans Herz. Die Autorin schaffte es mich mit den leicht schrägen Charakteren mich während einiger Zugfahrten durchaus hörbar zum Lachen zu bringen. Ich hatte viel weniger erwartet nachdem ich die ersten Seiten las und daher wurde ich wirklich positiv überrascht.
Wer ein lustiges und leichtes Buch sucht, in dem auch die Liebe nicht zu kurz kommt, kann hier zugreifen. Ich bin immer noch überrascht, wie gut es mir insgesamt dann doch gefallen hat.
Erschienen ist das Taschenbuch im Juni 2016 bei List Taschenbuch, ISBN (978-3548612751)
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