Woche für Woche stellt Antonia auf ihrem Blog Lauter & Leise die Montagsfrage. Mit Frage 80 in der Reihe wage ich mich an meine Premiere und antworte auf ihre aktuelle Frage:
Verschenkt ihr Bücher auch, wenn ihr sie selbst nicht gelesen habt?
Ganz kurze Antwort: Ja!
Kurze Antwort: Ja, klar!
Längere Antwort: Ja, sehr gerne sogar, jedoch nicht kopflos.
Als Leserin freue ich mich darüber, wenn ich anderen, die ebenfalls gerne lesen, mit einem Stück Literatur eine Freude machen kann. Ich habe selbst viele (ok, sehr viele) Bücher und Comics und kenne das Gefühl, zu manchen Gelegenheiten keine Bücher geschenkt zu bekommen, da ich „ja schon so viele habe“. Daher weiß ich auch, wie schön es ist, trotzdem welche zu bekommen. Denn wir Lesenden lieben es Bücher (Comics sind auch Bücher, deshalb erwähne ich sie nicht nochmal extra) geschenkt zu bekommen!
Wenn ich Bücher verschenke, achte ich darauf, etwas auszuwählen, von dem ich denke, dass es zur Empfänger*in passt. Und das bedeutet nicht zwingend, dass der Titel auch zu mir passt! Ein Irrglaube manches Schenkenden, was darin münden kann, dass die geschenkten unpassenden Bücher in einer dunklen zweiten oder sogar dritten (!) Reihe enden. Und sich außerdem niemand traut, sie wegzugeben – schließlich wurden sie einem ja geschenkt. Das ist jetzt ein wenig überzogen, jedoch ist das einer der Gründe, weshalb ich nicht ausschließlich schenke, was ich selbst gelesen habe.
Ich lese beispielsweise nicht gerne Krimis, wenn ich aber einem Krimileser ein Buch schenken möchte und weiß, dass er vor Leidenschaft nach Krimis geradezu in Flammen steht, dann möchte ich ihm auch einen Krimi schenken. Und dann gehe ich auf die Suche nach Empfehlungen, nach Ungewöhnlichem, nach Neuem. Wofür gibt es schließlich die ganzen schönen Blogs, Buchläden und befreundete Blogger*innen? Genau – für Empfehlungen. Das ist unser aller Leidenschaft, wir empfehlen Bücher (und Comics, nicht vergessen – das sind auch Bücher).
Wenn ich ein von mir ungelesenes Buch an jemanden verschenke, dann freue ich mich genau so darüber, wenn die Begeisterung darüber groß ist, als hätte ich ein Buch verschenkt, dass ich selbst gelesen hätte. Das Gefühl, den Geschmack getroffen zu haben, ist ganz toll. Habe ich das Geschenk aber selbst schon gelesen und liebe den Text womöglich sogar ganz ganz doll, dann ist das Gefühl, im Beschenkten hinterher einen Gleichgesinnten „geschaffen“ zu haben, fast unschlagbar schön.
Ein Buchgeschenk muss passen. Auf den zu beschenken Menschen. Nicht auf die Schenkende. Daher muss ich es nicht zwingend Wort für Wort kennen. Aber wenn es auf beide passt, ist das Schenkerlebnis noch ein klitzekleines bisschen schöner :-)
Und wie geht es euch damit?
Weitere Antworten auf die achtzigste Ausgabe der Montagsfrage findet ihr im Blogbeitrag auf Lauter & Leise (Link).
13 Comments
Anni Bürkl
21. Mai 2020 at 21:05Hallo Sandra,
Ja, das stimmt – gilt wohl auf jedes Geschenk. Natürlich ist das Vergnügen umso größer, wenn man es selbst auch mag! Ich würde hingegen nichts verschenken, was ich miserabel finde oder unethisch oder so.
Viel Vergnügen beim Lesen und Schenken!
booknapping
22. Mai 2020 at 06:53Liebe Anni,
ja – da mache ich auch dicht. Irgendwo muss ja auch mal Schluss sein! :D
LG
Sandra
Chrissi
21. Mai 2020 at 20:31Liebe Sandra,
ich sehe das ganz genau wie du. Nicht jedes Buch ist für jeden Leser geeignet. In meiner Ausbildung zur Buchhändlerin habe ich unheimlich lange gebraucht um zu lernen, dass nur weil ein Buch mir nicht gefallen hat, nicht vielleicht auch anderen Freude bereiten kann. Ich rede jetzt nicht davon, dass ich Bücher empfehle, die ich wirklich grottig fand, aber es gibt so viele Arten von Geschichten und auch Krimi ist ja eben nicht gleich Krimi. Nur weil mir lieber blutig gefällt, heißt dass ja nicht, dass blutig für jeden etwas ist. Das ist ja wie bei vielen anderen Dingen auch.
Und auch bei dem Punkt mit den geschenkten Büchern stimme ich dir zu. Man muss den beschenkten im Auge behalten. Ich hab tatsächlich auch Jahre lang Bücher gehortet, die man mir mal geschenkt hat, weil ich mich irgendwie auch verpflichtet gefühlt habe und das ist eben einfach völliger Blödsinn!
Danke für deinen tollen Beitrag.
Liebe Grüße
Chrissi
booknapping
22. Mai 2020 at 06:52Hey Chrissi,
da ticken wir ja sehr ähnlich, danke für deinen Kommentar und deine Meinung zum Thema. Schenken ist einfach was Schönes. Und zum Glück sind wir über den Punkt hinweg, das wir alles Geschenkte horten müssen :D
Liebe Grüße und hab‘ einen schönen Tag!
Sandra
Tina
10. Mai 2020 at 18:11Liebe Sandra,
wirklich schöne Worte, dass das Buch auf den beschenkten passen muss, und nicht auf den Schenkenden.
Ich freue mich auch immer Bücher zu verschenken, auch wenn ich sie selbst nicht gelesen habe, denn gedanken um das passende Buch mache ich mir trotzdem.
Es macht Spaß und gibt ein gutes gefühl, wenn man richtig lag.
Liebe Grüße
Tina
booknapping
10. Mai 2020 at 18:26Hi Tina,
ich kann das so unterschreiben, denn Schenken ist grundsätzlich etwas Schönes :-)
Hab‘ noch einen schönen Sonntag
Liebe Grüße
Sandra
Michael Kleu
10. Mai 2020 at 11:45Ganz kurze Antwort: Ja!
Kurze Antwort: Ja, klar!
Längere Antwort: Ja, sehr gerne sogar, jedoch nicht kopflos.
Da schließe ich mich an ;-)
Petrissa
9. Mai 2020 at 10:24Hallo Sandra,
ich bin da ganz bei Dir. Das Buch muss zu dem anderen passen, nicht zu mir.
Ich nehme es auch nicht übel, wenn jemand das Buch umtauschen möchte. Wenn ich nicht weiß, ob der andere das Buch kennt oder mag, bewahre ich den Kassenzettel immer auf. Was ein Buch kostet, ist eh kein Geheimnis.
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende
Petrissa
Hier ist meine Antwort, wenn Du magst: https://morgenwald.eu/montagsfrage-verschenkt-ihr-buecher/
booknapping
9. Mai 2020 at 15:13Hallöchen Petrissa :-)
Ja, das mit dem Kassenzettel mache ich auch. Ist besser so, es kann ja immer passieren, dass sich Geschenke überschneiden.
Liebe Grüße und danke für den Link
Sandra
Jay
7. Mai 2020 at 14:45Hallo Sandra,
es ist immer recht schwierig einzuschätzen, welches Buch dem anderen gefällt. Daher frage ich entweder vorher nach, ob es eine Wunschliste oder ein bestimmtes Buch gibt, das man schenken kann. Oder ich kenne den anderen so gut, dass ich es selbst einschätzen kann. Allerdings schenke ich dann nur Bücher, die ich selbst gelesen habe und von denen ich relativ sicher weiß, dass sie dem Beschenkten gefallen.
Mein Beitrag auf Bücher wie Sterne
Liebe Grüße
Jay
booknapping
8. Mai 2020 at 09:18Hallo Jay,
danke für deine Gedanken zum Thema und ich kann dein Vorgehen sehr gut nachvollziehen. So gerne ich Bücher verschenke, habe ich doch lange selbst kaum welche geschenkt bekommen. Das hat sich glücklicherweise geändert und wenn es persönliche Empfehlungen von Menschen sind, finde ich diese Geschenke besonders schön. Da die Geschichten etwas in uns bewegen und uns selbst etwas bedeuten, ist es auch eine besondere Geste, eine solche Geschichte zu verschenken und damit auch etwas über die eigenen Vorlieben preiszugeben.
Liebe Grüße
Sandra
Jay
8. Mai 2020 at 09:21Hallo Sandra,
ja, so sehe ich das auch. Ich finde es auch schön, wenn in dem Buch eine persönliche Widmung steht.
Liebe Grüße
Jay
booknapping
8. Mai 2020 at 09:26Ohja, das mag ich auch. Da es aber manchen aber gar nicht gefällt, lege ich meist eine Karte rein.
Liebe Grüße
Sandra
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